Die Architektinnen

Forschungsprojekte

 „Frauen in der Architektur“ ist eine Vorstudie der TUM und LMU, die untersucht, wohin sich Architektinnen entwickeln und ob es einen strukturellen Drop-out gibt, der dazu führt, dass trotz ausgeglichenem Geschlechterquote im Architekturstudium, es noch immer wenig praktizierende Architektinnen gibt. Die Studie hat als Ziel, sichtbar zu machen, dass das Geschlecht nach wie vor im Architekturberuf ein Thema ist und will als Fundament für weiter Studien dienen.

The Missing 32% entstand aus einer Veranstaltung, die 2011 vom AIA, American Institution of Architects, San Francisco Communications Committee konzipiert und produziert wurde. Anfang 2014 führte die Gruppe ihre erste nationale Studie zum Thema Gleichberechtigung in der Architektur und Talentbindung durch. Im Mai 2015 änderte das AIASF-Komitee den Namen von “The Missing 32%” in “Equity by Design”, um die Mission besser widerzuspiegeln, sich um eine gerechte Praxis für diejenigen zu kümmern, die noch im Beruf sind, und um die Reichweite der Bewegung zu erweitern.

Weiterführendes: AIA San Francisco The Missing 32% Origins – video courtesy of YouTube

„Mrs Architect“ ist ein Forschungsprojekt des ACE (Architects´Concil of Europe), das ins Leben gerufen wurde, um die Gründe zu suchen und erforschen, die dazu führen, dass Frauen im Beruf seltener obere Führungspositionen besetzen, also der gläsernen Decke im Beruf des Architekten/ der Architektin. Die Gehaltsunterschiede, die Sichtbarkeit von Architektinnen in der Öffentlichkeit und der Stereotyp des Architekten stehen dabei im Vordergrund. Die von dem derzeitigen österreichischen ACE-Präsident Georg Pendl im Jahr 2018 gegründete Task-Force soll in ihrer Forschung, konkrete Empfehlungen und Strategien für berufspolitische Maßnahmen zur Unterstützung von Architektinnen entwickeln.

https://www.nax.bak.de/service/newsletter/archiv/newsletter-lang/nax-report-04-2018-langform/nax-report-04-18-ace-tf-women-in-architecture/

YesWePlan! ist ein durch das Erasmus+ Programm der EU gefördertes Forschungsprojekt, um den aktuellen Stand in verschiedenen Ländern zu analysieren und anschließend durch gezielte Maßnahmen zu verbessern.

© YesWePlan!

Dazu haben sich 2019 verschiedene europäische Partnerorganisationen zusammengetan, die sich gemeinsam für die Geschlechtergleichheit in Planungsberufen einsetzen wollen. 

Stufenweises Vorgehen

Dazu haben sich Projektpartner, wie unter anderem die deutsche Bundesarchitektenkammer, die Kammer für Architektur und Raumplanung in Slowenien oder die Polytechnische Universität in Valencia unter der Koordination der Bundeskammer der Ziviltechniker*innen in Österreich auf ein stufenweises Vorgehen geeinigt. 

Im ersten Schritt, der von November 2019 bis Juni 2020 angesetzt ist, analysieren die verschiedenen Partner die Situation von weiblichen Planern in ihrem jeweiligen Land. Basierend darauf wird in der nächsten Phase eine Best-Practice Sammlung mit je vier Beispielen pro Partner erstellt. Danach soll ein so genanntes Career Tracking System erstellt werden. Dabei handelt es sich um ein online Daten-tool über das Fragebögen und Interviews gesammelt und ausgewertet werden und durch das Entscheidungen und Motivationen nachvollziehbar gemacht werden sollen. Dieser dritte Schritt soll bis Mitte 2021 abgeschlossen sein und die Ergebnisse anschließend im letzten Schritt in Form einer Informations- und Empfehlungssammlung veröffentlicht werden. 

Zu den jeweiligen Stufen finden Events in den unterschiedlichen Ländern statt, so ist das nächste Projekt-Meeting für Oktober 2020 in Brüssel angesetzt.

Langfristige Ziele

Neben der Analyse der aktuellen Situation von Frauen in Planungsberufen, ist es erklärtes Ziel des Projekts durch das veröffentlichen von Best-Practice Beispielen, konkreten Maßnahmenkataloge und die Suche von potenziellen lokalen Partnern einen Beitrag zum Erreichen der Geschlechtergleichheit zu leisten und langfristig die Haltung der Menschen und die Gesetzeslage in den verschiedenen Ländern positiv zu beeinflussen. Besonders spannend wird dabei sein, zu sehen, welche verschiedenen Situationen und Probleme in den verschiedenen Ländern herrschen und wie diese unterschiedlich angegangen wurden und werden. 

Weiterführendes:

https://www.yesweplan.eu/