Die Architektinnen

“[…] Architektur und Opernhäuser haben etwas gemeinsam, und zwar, dass traditionell entschieden wird, was gespielt wird, wie in dunklen Räumen von alten Männern in dunklen Anzügen damit umgegangen wird. Das muss sich ändern. […]”

Kjetil Trædal Thorsen, Snøhetta, 2019

“Wir haben es schon so lange auf moderate Weise versucht, Frauen an die Spitze zu bekommen, vielleicht ist es an der Zeit, es etwas härter durchzuziehen.”

– Helga Arend, Gleichstellungs-beauftragte der Uni Koblenz, 2019

 

“Rein männliche Veranstaltungen und Publikationen tragen dazu bei, die Stereotypisierung von Architektur als männlich zu verewigen. Dies wiederum trägt zu einer impliziten Voreingenommenheit gegenüber Frauen in der Architektur bei. Dies führt dazu, dass die Beiträge von Frauen als weniger gut bewertet werden als die von Männern. […]”

– Kommentar von Die Architektin, 2016

“Es ist immer noch sehr schwierig für Frauen, als Fachleute zu arbeiten, denn es gibt immer noch einige Welten, zu denen Frauen keinen Zugang haben. Egal, was Sie tun, weil Sie eine Frau sind, können Sie nicht eintreten. […]”

– Zaha Hadid im Interview mit TheGuardian, 2012

Pionierinnen

Vorkriegszeit & 1. Weltkrieg

Die Erste Frauenbewegung unterstützte Ausbildung und Berufstätigkeit von Frauen, die im Ersten Weltkrieg einen Höhepunkt an Erwerbstätigkeit erreichten. Von Planung und Bau waren Frauen jedoch ausgeschlossen.

Zwischenkriegszeit

Nach dem ersten Weltkrieg markierte vor allem das Frauenwahlrecht einen bedeutenden Schritt in der Frauenbewegung. Die Möglichkeiten für berufliche Laufbahnen von Frauen stiegen.

2. Weltkrieg & Nachkriegszeit

Durch den Nationalsozialismus im zweiten Weltkrieg gab es einen großen Rückschlag in der Ausbildung und Entwicklung der Berufskarrieren von Architektinnen. 

1970 – heute

Architektur ist seit den 1970er Jahren durch die Kulturalisierung der Gesellschaft in den öffentlichen Kreisen immer mehr in den Vordergrund gerückt und auch Frauen bekamen bessere Chancen, um als Architektinnen Fuß zu fassen. 

Architekturstudium

Studierende

Bereits seit 2002 beträgt der Frauenanteil an Studienanfänger*innen des Studiengangs Architektur an der TU Wien auf ein Jahr gerechnet durchgehend über 50%. 

Lehre

Vielfach wird Architekturschaffen und Architekturtheorie noch immer mit Leistungen von Männern verbunden, obwohl Frauen seit mehr als 100 Jahren in der Architektur planend, forschend und lehrend tätig sind. 

Lehrende

An der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien herrscht ein ähnliches Problem wie an vielen anderen technischen Hochschulen auch: Frauen sind in den Lehrposten stark unterrepräsentiert 

Forschung

Wie auch in anderen Bereichen der Universität sind Frauen in der Forschung an der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien stark unterrepräsentiert. 

Berufskarriere

Berufsspezifische Rahmenbedingungen

Architekt*innen agieren innerhalb der Immobilien- und Bauwirtschaft. Sie befassen sich mit der Planung und Koordination von rechtlich, technisch und ökonomisch komplexen Projekten unter hohem Zeit- und Kostendruck.

Geschlechtsspezifische Herausforderungen

Im männlich dominierten Berufsumfeld sind Architekturabsolventinnen mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Frauen sind geschichtlich gesehen erst seit Kurzem in der Architektur präsent, dabei sind Geschlechterbilder und Stereotype stark vorhanden.

Situation

Die berufs- und geschlechtsspezifischen Rahmenbedingungen in der Architektur führen zu einem konstant sinkenden Frauenanteil im Berufsverlauf. 

Lösungsansätze

International, aber auch in Österreich werden seit Längerem Umfragen, Studien und Forschungen durchgeführt, um die Gründe für das Abwandern der Architektinnen aus der Architekturpraxis zu untersuchen.

Selbstständigkeit

Berufsspezifische Rahmenbedingungen

Architekt*innen sind innerhalb der männlich dominierten Immobilien- und Baubranche tätig und für die technische, funktionale, gestalterische und wirtschaftliche Planung von Gebäuden zuständig. 

Geschlechtsspezifische Herausforderungen

Laut internationaler Übereinstimmung ist Architektur eine männlich konnotierte Branche, die sich dem gesellschaftlichen Strukturwandel mit dem Aufbrechen traditioneller Geschlechterrollen hartnäckig widersetzt. 

Situation

Bis heute ist die Architektur weltweit eine Männerdomäne. Selbstständige Architektinnen sind in diesem Berufsfeld mit einem Anteil von ca. 20% unterrepräsentiert. 

Lösungsansätze

International beschäftigen sich seit längerem Studien und Forschungsprojekte mit dem Rückzug von Architektinnen aus der Berufspraxis. Eines ist klar: “Gender equity is a business case“. 

Feministisches

Bedeutung der Teilhabe von Planerinnen

Seit dem ersten Eintreten von Frauen in die Architekturprofession Anfang des 20. Jahrhunderts hat sich deren Anteil, Akzeptanz, Verantwortung und Einflussnahme verbessert. 

Feministische und gendersensible Ansätze zur Stadtgestaltung

Zentral ist die Frage inwiefern Stadt in Bezug auf das Geschlecht konzipiert wurde und wird und in welchen Erscheinungsformen dieser Einfluss zutage tritt.

Feministische Raumwahrnehmung und Planung nach künstlerischen und technologischen Praktiken / Methoden

Frauen werden einerseits durch die gebaute Umwelt beeinflusst, in der sie sich zurechtfinden müssen.

Sichtbarmachung

Veranstaltungen

In dieser Kategorie eröffnet sich eine breite Palette an Möglichkeiten zur Sichtbarmachung von Architektinnen. Die Reichweite und der Einfluss einer Veranstaltung liegen nicht nur in der Dauer oder dem Veranstaltungsort derselben begründet.

Publikationen

Es gibt eine große Vielfalt an Veröffentlichungen, die Architektur und Stadtplanung betreffen – von Einzelpublikationen über diverse Fachzeitschriften bis hin zu einer breiten Masse an Populärliteratur. 

Organisationen

Die Entstehungsgeschichte basisdemokratischer Organisationen reicht etwa bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. 

Audiovisuelles

Seit der Erfindung von Fernsehen und Internet spielen Medien eine zunehmend wachsende Rolle in unserem Alltag.