Die Architektinnen

Der kurz gehaltene Fernsehbeitrag des Schweizer Rundfunks folgt zwei Frauen an ihrem Arbeitstag. Madelaine Carruzzo, die erste Frau die Mitglied der Berliner Philharmoniker wurde und Tilla Theus, einer erfolgreichen Schweizer Architektin. Theus spricht über die vielen Vorurteile, denen sie als Frau in ihrem Berufsalltag begegnet. Besonders am Anfang ihrer Karriere, vor ihrem Ruf als Stararchitektin, musste sie gegen diese ankämpfen. In ihrem Schlusswort betont sie, dass wenn man eine erfolgreiche Karriere wirklich will und sich dafür einsetzt, die Möglichkeit bekommt.

In einer Reihe von TEDx Talks, spricht die Architektin Rosa Sheng über ihren persönlichen Werdegang. Die mehrmals ausgezeichnete Architektin Sheng geht dabei auf den großen Umbruch zwischen ihrem Kindheitstraum Architektin zu werden und dem späteren Wunsch vor ihrem Beruf weglaufen zu wollen ein. Sie spricht über die Probleme denen besonders Frauen in ihrem Berufsfeld begegnen und die dazu führen, dass so viele Frauen den Beruf aufgeben. Sie teilt diese Probleme in fünf Kategorien: Einstellung und Beibehaltung, Gebühren, der Lizenzierungsprozess, Pflege von Angehörigen, die gläserne Decke. Sheng plädiert dafür, dass mehr Fragen gestellt werden müssen, dass man mehr hinterfragen werden muss und, dass die richtigen Fragen die wichtigen Antworten bringen.

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Nur selten wird in Abhandlungen und Erzählungen über das 1919 in Weimar eröffnete Staatliche Bauhaus auf die Frauen, die dort wirkten – und ihren maßgeblichen Anteil am Erfolg der berühmten Kunstschule – hingewiesen. Der im Kulturprogramm verschiedener TV-Sender gezeigte und 2019 mit dem Juliane-Bartel-Medienpreis ausgezeichnete Dokumentarfilm der Regisseurin Susanne Radelhof widmet sich den in der Geschichtsschreibung des Bauhauses lange Zeit unterschätzen und oftmals unterschlagenen Bauhausfrauen. Hauptdarstellerinnen sind das Multitalent Friedl Dicker, die Textildesignerin Gunta Stölzl und die Designerin Alma Buscher.

Über noch nie gesehenes Archivmaterial wie Originalfotografien und Aufnahmen, Tagebucheinträge und Gespräche mit Nachfahr*innen und Bauhauskenner*innen, wird der/die Zusehende in das Leben und Wirken dieser starken visionären Frauen am Bauhaus gezogen. Der Film erzählt, wie sie mit dem Versprechen auf ein modernes, befreites Leben ans Bauhaus kamen und dabei schnell von den vorherrschenden Rollenbildern unterdrückt und in die zweite Reihe verdrängt wurden. Dabei leistet die Dokumentation einen wichtigen Beitrag die Wahrnehmung des Bauhauses im kollektiven Gedächtnis um die weiblichen Verdienste zu ergänzen.

Weiterführendes:

Homepage der Produktionsfirma

Artikel zur Auszeichnung der Regisseurin