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Arbeitsaufwand und Arbeitszeiten
Laut internationaler Übereinstimmung ist Architektur eine männlich konnotierte Branche, die sich dem gesellschaftlichen Strukturwandel mit dem Aufbrechen traditioneller Geschlechterrollen hartnäckig widersetzt.
Es herrscht hohe Konkurrenz mit Kampf und Risikobereitschaft um Aufträge, die hohe Selbstdarstellung erfordert. Die Branche wird erlebt als männlich dominierte Welt mit informellen Machtgefälle in Gremien, bei Behörden, bei Bauherrn, auf der Baustelle. Männliche Dominanz im Architekturberuf ist sogar in fortschrittlichen, emanzipierten Ländern zu beobachten. Geschlechterbilder und –stereotypen sind tief verankert.
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Alltagsdiskriminierung von Architektinnen
Architektinnen sind historisch gesehen erst kurz im Architekturschaffen beteiligt. In Österreich dürfen Frauen seit etwas mehr als 100 Jahren Architektur studieren. Bedingt durch Auswirkungen von Kriegen und gesellschafts- und frauenpolitischem Backlash konnten sich, von Ausnahmen abgesehen, Karrieren von Architektinnen allerdings erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts etablieren. In den 1990er Jahren betrug der Frauenanteil von selbständigen ArchitektInnen in Österreich und Deutschland erst 7%.
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Vereinbarkeit Architekturberuf und Familie
Drei zentrale Faktoren der Struktur des Architekturberufs sind gleichzeitig Hauptgründe für die ungerechten Geschlechterverhältnisse: Erstens ist die Kultur der langen Arbeitszeiten, die eine der ausgeprägtesten unter allen freien Berufen ist. Zweitens sind bis heute Netzwerke, die hochbedeutend sind für beruflichen Erfolg und Zugang zu Kunden und Geschäftspartnern schaffen, männlich dominiert und kontrolliert. Drittens werden soziale Rangordnungen anhand sozialen Kategorien festgeschrieben – in der Architektur wird Frauen ausreichend technische Expertise abgesprochen und sie müssen für gleichberechtigte Wahrnehmung mehr Kompetenz nachweisen.
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