Weniger Frauen als Männer gründen ihr eigenes Architekturbüro. Europaweit beträgt der Frauenanteil freiberuflich tätiger Architekturschaffender 24%, davon betreiben zwei Drittel ein Ein-Frau Büro. In Österreich beträgt der Anteil sogar nur 11%, davon sind 80% Ein-Frau Büros.

Die Unternehmensgründung erfolgt bei rund zwei Drittel der österreichischen Architektinnen mit eigenen Ersparnissen, ein Fünftel investierten erwirtschaftetes Kapital aus vorherigen Aufträgen, die Restlichen greifen zu Krediten. Ist die erste Hürde der Bürogründung geschafft, ist für die folgende erfolgreiche Führung eines Architekturbüros hoher Einsatz, Hingabe und Engagement erforderlich.

Projektakquise ist wesentlich und herausfordernd und umfasst Vernetzung mit potenziellen Auftraggebern sowie Teilnahme an Projektausschreibungen und Wettbewerben. Dabei sind Frauen weniger hartnäckig im Verhandeln von Honoraren und stellen eher ihre eigene Kompetenz und Erfahrung in Frage als Männer. Frauen mit Kindern sind eingeschränkter als Männer hinsichtlich der wichtigen Akquise- und Netzwerkwerk Aktivitäten oder Veranstaltungen mit wichtigem informellen Austausch, die oft abends stattfinden.

Ein-Frau Büros bearbeiten im Schnitt weniger, kleinere und beratungsintensive Projekte. Damit ist das Einkommen von frauengeführten Architekturbüros im Schnitt um ein Drittel niederer als jenes von männergeführten Büros. Im Wettbewerbswesen sind Architektinnen laut Statistik weniger erfolgreich als Architekten. Um in der schwankenden Auftragslage bestehen zu können, haben Architektinnen öfter ein zweites berufliches Standbein.

Kampf um den Massstab, Artikel, Isabella Marboe, Wien (Ö), 2019. Die Architektinnen Claudia Cavallar, Catharina Maul, Anna Wickenhauser und Sabine Pollak, berichten über ihren Werdegang, ihre Karriere und ihre Praxis als Frauen in einer Männerdomäne.

Stadt der Frauen, wo bleiben die Architektinnen, Artikel, Sabine Pollak, Wien (Ö), 2017.
Die Journalistin spannt einen Bogen über den Frauenanteil im Studium, über berufliche Erfahrungen angehender Architektinnen bis hin zum Wettbewerbswesen und der Individualförderung über männliche Seilschaften.

I am not the Decorator: Female architects Speak Out, Artikel, Robin Pogrebin, New York (USA), 2016. Es geht um die subjektiven Erfahrungswerte unterschiedlicher weiblicher Architektinnen, ihren Start in das männlich dominierte Berufsfeld und Herausforderungen und Aufgabenstellungen, die ihnen im Alltag auferlegt werden sowie ihre Stellung in hierarchischen Unternehmensstrukturen.

Meinen eigenen Weg gehen, PDF Dokument, Bente Knoll und Elke Szala, (Ö) 2007.
Erstmals wird die Situation von selbstständigen Ingenieurinnen in Österreich beleuchtet. Gezeigt wird, in welchen Bereichen sie arbeiten. Eröffnet werden Einblicke in das Arbeitsumfeld. Gezeigt werden die Beweggründe, diese Karriereoption zu wählen. Beleuchtet werden Rahmenbedingungen unter denen eine selbständige Berufslaufbahn in diesem Bereich gewählt wird.

Starke Frauen in der Architektur, Video, euromaxx (D), 2011. Regine Leibinger & Barbara Holzer, zwei erfolgreiche Frauen der Architekturszene, sprechen über ihren Beruf, ihre Erfahrungen und die Schwierigkeiten als Frau in der männerdominierten Architekturwelt.


Berliner Architektinnen in Beruf und Familie, PDF Dokument, Ulrike Eichhorn, Berlin (D), 2013. 2012 wurde unter den 2.000 eingetragenen Architektinnen der Berliner Architektenkammer eine Umfrage durchgeführt. Erhoben wurde ihre Arbeitssituation und Verdienst. Die Umfrage wurde 2013 auf ganz Deutschland erweitert. Die soziale Situation der Architektinnen lässt für die große Mehrheit jedoch zu wünschen übrig. Die gefühlte Gleichberechtigung findet keinen Niederschlag in der Einkommenssituation. Der soziale Status von rund 60 Prozent der Architektinnen muss als bedenklich bis bedrohlich angesehen werden.

Tina Urban, Webseite, Salzburg (Ö), 2020.  An anderen Orten sind wir andere Menschen. Es ist die Aufgabe der Architektur, uns vor Augen zu halten, wer wir im Idealfall wären.

Frauen, die bauen, Artikel, Julia Beirer und Ulla Grünbacher, Wien (Ö), 2019. Männerdomäne Architektur: Womit Architektinnen im In-und Ausland immer noch ringen, welche Hürden die Pionierinnen gemeistert haben und was bereits erreicht wurde

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