Das Forschungsprojekt “Leaky Pipline” befasst sich mit der Gender Segregation und Analysiert diese. „An der Technischen Universität (TU) Wien werden seit Jahren sowohl horizontale als auch vertikale Formen der Gendersegregation sichtbar“ 

Als Leaky Pipline wird in diesem Zusammenhang, das Phänomen eines über den Karriereverlauf abnehmenden Frauenanteil bezeichnet. So ist der Frauenanteil im Bereich Architektur unter Studienanfägner*innen ca. 50%,dieser verringert sich jedoch im Laufe der Karriere. So macht der frauenanteil Unter den wissenschaftler*innen innerhalb der  Professor*innen nur 17% aus.

Das Forschungsprojekt gliedert sich in fünf Punkte. Der erste Punkt ist eine Triangulationsstudie, welche offene und verdeckte Barrieren für Frauen analysiert, um das Phänomen der Gendersegregation zu erläutern. Des weiteren wertet eine logistische Regressionsanalyse die Inskriptions- und Abschlussdaten der Studierenden an der TU Wien von 1998 bis 2010 aus. Die spezifischen Hürden für weibliche Bewerberinnen werden durch eine Analyse der Personalauswahlprozesse gekoppelt mit einem Experiment, herausgefiltert. Außerdem wurden durch standardisierter Fragebögen Mobbingraten gemessen und das Aggressionsniveau gegenüber weiblicher Mitarbeiter*Innen getestet.

 „MitarbeiterInnen der „frauenreichen“ Fakultät für Architektur haben zum Beispiel signifikant mehr Aggressionserfahrungen als jene der Elektrotechnik und der Dienstleistungseinrichtungen, in diesen beiden administrativen Einheiten gibt es kein einziges Mobbingopfer.“ Forschungsteam Leaky Pipline

Narrativ-biographische Interviews bilden den Grundstein für durchgeführte Befragungen von Frauen, die zurzeit an der TU Wien beschäftigt sind und auch die aus Studium oder wissenschaftlicher Karriere ausgestiegen sind. Diese persönlichen Erfahrungen wurden erhoben.

Die Forschungsarbeit zeigte, dass weibliche Studierende über die Gesamtpopulation der Studierenden eine ungefähr 30% höhere Abbruchquote als ihre männlichen Kollegen aufweisen, wobei große Unterschiede in den unterschiedlichen Studienrichtungen zu erkennen sind. Die durchgeführten Experimente zeigen, dass bei einer Bewerbung für eine wissenschaftliche Stelle, potentielle Entscheidungsträger*Innen Männer und Frauen nach geschlechterspezifischen Stereotypen beurteilen. Dies geschieht vor allem, wenn das Geschlecht aus der Bewerbung ersichtlich ist. Hinweise auf das Gleichbehandlungsgesetzt in so einem Fall wird in der Arbeit als „nicht effektiv“ beschrieben. Positiv ist jedoch die quantitive Analyse zu Aggressionen, Kultur und Klima am Arbeitsplatz. Diese zeigen kaum geschlechterspezifische Unterschiede. Die Narrationen von Wissenschaftlerinnen geben allerdings schon Aufschluss darüber, dass Frauen in Minderheitsstatus und den einhergehenden Bewältigungsstrategien von Diskriminierung betroffen sind.Die Studie greift viele Aspekte der Geschlechterdiskriminierung an der TU Wien auf und verdeutlicht, wie massiv die Organisation von diesem Problem betroffen ist. Die Unterschiedlichen Studien zeigen die Konsequenzen der mit Frauen nach wie vor verbundenen stereotypen und Vorurteile und zeigt diese auf unterschiedliche Weise auf.

„Die Ergebnisse weisen auf einen dringenden Bedarf eines fundamentalen Kulturwandels hin, der anstelle von Assimilationsmechanismen integrierende Maßnahmen im Sinne eines echten Diversity Managements beinhaltet.“ Forschungsteam Leaky Pipline

Weiterführendes:

Forschungsprojekt: Leaky Pipline // Technische Universität Wien // Sabine Köszegi // 2006
https://www.imw.tuwien.ac.at/fileadmin/t/imw/aw/forschung/Executive_Summary_Leaky_Pipeline_TU_Wien.pdf

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