Seit mehr als 200 Jahren wird an der Technischen Universität unterrichtet, studiert, geforscht und entwickelt. Sie zählt als Österreichs größte Forschungs- und Bildungseinrichtung für Technik und Naturwissenschaften. Mehr als die Hälfte dieser 200 Jahre hatten Frauen keinen regulären Zugang zum Studium oder zur Lehre an der Technischen Hochschule in Wien. Im Jahr 2019 feierte die Technische Universität Wien das 100-jährige Jubiläum der offiziellen Studienzulassung von Frauen.

1908 gab es an der damaligen Technischen Hochschule Wien eine erste Gasthörerin – hiermit beginnen sichtbare Frauenspuren, die sich im Laufe der Zeit fortsetzten. Damals wie heute mussten Frauen zunächst um die Anerkennung ihrer Berufsfähigkeit in dem ausgeprägt männlich konnotierten Feld der Ingenieurberufe kämpfen.

Erst 1919 bestimmte ein Erlass, dass Frauen nun auch als ordentliche Hörerinnen zugelassen wurden und sich die Hörsaal- und Labortüren für Frauen und ihre technisch-naturwissenschaftlichen Karriere öffneten. Am 7. April 1919 durften Frauen an der Technischen Hochschule Wien inskribieren, jedoch nicht ohne zu unterschreiben, dass dies „ohne Schädigung und Beeinträchtigung der männlichen Studierenden nach den vorhandenen räumlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen der einzelnen Hochschulen Platz finden können“ erfolgen würde. Mit Ausnahme der Kriegsjahre im WWII (1943-45) blieben Frauen eine Minderheit, um genau zu sein unter 10% aller Studierenden. Diese wenigen haben jedoch zum Großteil ihr Studium abgeschlossen und respektable Karrieren im Berufsleben erreicht.

Die erste Habilitation einer Frau erfolgte im Jahr 1914, die erste Ernennung einer Frau zur a. o. Professorin 1974 und die erste ordentliche Professorin wurde 1996 berufen. Seit dem Jahr 2011, steht eine Frau zum ersten Mal an der Spitze der TU Wien: Sabine Seidler als erste weibliche Rektorin.

Weiterführendes:

Artikel: TU Wien 100 Jahre FRAUENstudium // TU Wien // 2019

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