Die Arbeitsgruppe Women in Architecture im Architects Council oft Europe stellt fest, dass der Frauenanteil in der Architektur in skandinavischen und post-sozialistischen Staaten signifikant höher ist. Als wahrscheinliche Ursachen gelten neben Karenz, Kinderbetreuung auf Aufteilung der Haus- und Familienarbeit vor allem flexiblere Arbeitszeiten.

Sichere Arbeitsverhältnisse und Normalarbeitszeit

Die Schaffung von sicheren Formen der Beschäftigung in der Architektur kommt vor allem Frauen zugute. Architektur als normale Berufstätigkeit innerhalb normaler und auch flexibler und reduzierter Arbeitszeiten ausüben zu können, ermöglicht eine bessere Work-Life-Balance, höhere Arbeitseffizienz und Produktivität und damit größere Zufriedenheit.

Wunsch nach verantwortungsvoller Teilzeittätigkeit

Frauen mit Betreuungsverpflichtungen wünschen meist ein flexibles oder reduziertes Arbeitsverhältnis. Arbeitgeber sollen der veränderten Verfügbarkeit der Arbeitnehmerin und persönlichen Bedürfnissen entgegenkommen. Die Flexibilisierung von Arbeitszeiten bzw. die Erledigung von Aufgaben im Home-Office sind wichtige Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Angestelltenverhältnisse mit flexiblen Arbeitszeiten wie beispielsweise reduzierte Kernzeit mit Gleitzeit sorgen für Arbeitssicherheit und freier Zeiteinteilung.

Flexibilität und Job Sharing

Die Bereitschaft von Architekturbüros für Flexibilität ist sehr wichtig, denn mit genügend Vorlaufzeit lassen sich alle Termine abwickeln. Ein Projekt, das eine über eine Vollzeitbeschäftigung hinausgehenden Einsatz einer einzigen Person erfordern würde, kann mittels job sharing auf zwei kollaborierende Teilzeitarbeitskräfte aufgeteilt werden.

Anders arbeiten. Der schönste Job der Welt?, Artikel in DBA Deutsches Architektenblatt, 2018 

Die Arbeitsbedingungen in vielen Architekturbüros sind nach wie vor miserabel. In diesen Artikel berichten fünf Führungskräfte, wie eine neue Arbeitskultur gelingen kann. Sie besprechen Themen, wie Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten, Arbeitskultur, Arbeitsteilung, Führung in Teilzeit, Rollenbilder und Vorgaben für die Baubranche.

Vereinbarkeit Beruf und Familie von Architektinnen. Broschüre, Wien, 2015, Seite 5, 10-11,15,17, 44

Diese Broschüre soll bei der bewussten Entscheidungsfindung helfen und zu einer Sensibilisierung für das Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Architektur beitragen. Es beinhaltet Strategien, Erfahrungen und Modelle zur Vereinbarkeit von Architekturberuf und Familie.

Guides to Equitable Practice. Parlour – Women Equity Architecture, Studie by Naomi Stead, Justine Clark, Australien 2014

Dieser Leitfaden helfen die Architekturbranche, um eine gerechtere Profession zu sein, für alle die gleiche Möglichkeit anzubieten und die zeitgenössischen Herausforderungen zu bekämpfen. Der Leitfaden sind auf 11 Themen aufgeteilt, unter anderem: Lohngerechtigkeit, Teilzeit, flexible Arbeitszeiten, Rekrutierung und Karrierefortschritt. Der Leitfaden sind auf Englisch und sind frei unterladbar. 

Leitfaden: Arbeitszeitmodelle. Eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Architekturbüros, Handbuch, Architektenkammer Nordrhein-Westfalen (DE), 2013 

Dieses Handbuch gibt eine Übersicht der verschiedenen Arbeitszeitmodelle, die in der Architekturbranche genutzt werden können. Beschrieben werden variable Arbeitszeiten wie Gleitzeit und Jahres- und Lebensarbeitszeitregelungen und Möglichkeiten des Job-Sharings und Sabbaticals. Anzustreben ist eine Work-Life-Balance, die unter anderem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützt. Wichtig ist, dass betriebsspezifische und individuelle Lösungen gefunden werden, um sowohl eine Arbeitszufriedenheit der Arbeitnehmer*innen als auch der Arbeitgeber*innen sicher zu stellen. 

Brennpunkt Frau am Bau: Chancengleichheit und Personalentwicklung in der Bauplanungsbranche, Buch, Verein FRAU AM BAU, Deutschland, 2003 

FRAU AM BAU richtet den Fokus auf die Frauen in der Bauplanungsbranche, ohne dabei die Männer aus den Augen zu verlieren. Anhand erarbeiteter Materialien und Erfahrungen aus dem Projekt sowie konkreten Umsetzungen wird zukunftsorientiert aufgezeigt, wie die Gleichstellung in der Bauplanungsbranche vorangetrieben und der Frauenanteil in Betrieben einer männerdominierten Branche erhöht werden kann.

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