Um der ungleichen Geschlechterverteilung im Bereich der Forschung entgegenzuwirken, gibt es vor allem in Skandinavien vielversprechende Ansätze. Diese stammen zwar nicht von Universitäten, würden aber von einer Hochschule ebenso umgesetzt werden können wie von den behandelten Forschungsräten.
Research Council of Norway
Nachdem in Norwegen hauptsächlich Männer die Chance auf einen hohen Posten im Bereich der Forschung bekommen und aus einigen weiteren Gründen wurde vom Norwegischen Forschungsrat 2014 das Programm Gender balance and gender perspectives in research and innovation veröffentlicht. Darin wird u.a. das BALANSE Programm vorgestellt, welches dem Rat ermöglicht, Förderungen für innovative Maßnahmen zugunsten eines Gleichgewichts in der Geschlechterverteilung zu vergeben. Weiters werden mehrere Anordnungen zur Eindämmung der Benachteiligung von Frauen genannt. Beispielsweise wird festgelegt, dass bis 2017 der Anteil von Frauen an Projektmanager*innen und in anderen Schlüsselpositionen auf über 40% angehoben werden soll. Des Weiteren werden Geschlechterquoten bei der Vergabe von Förderungen von Forschungsprojekten beschlossen. Auf diese Weise kann eine gerechtere Verteilung von Forschungsgeldern erreicht werden.
Swedish Research Council
Vom Schwedischen Forschungsrat wurde im Jahr 2014 ebenfalls eine Strategie zur Erreichung von Gendergleichberechtigung in der landesweiten Forschung veröffentlicht. Dazu wurden fünf Ziele formuliert: In den Bewertungsausschüssen muss eine gleiche Genderverteilung erreicht werden. Das Verhältnis von weiblichen und männlichen Forschenden, denen Forschungsgelder bewilligt werden, muss mit jenem von weiblichen und männlichen Bewerber*innen übereinstimmen. Weiters muss sichergestellt werden, dass Männer und Frauen die selben Erfolgsraten haben und die selbe Menge an Forschungsgeldern erhalten. Zudem soll in jeder Analyse und Evaluation eine Perspektive zur Gendergleichheit enthalten sein; dies gilt auch für die externe Kommunikation des Rates. Für die Umsetzung dieser Forderungen ist der Ausschuss verantwortlich.
Weiterführendes: