Die Architektinnen

Pionierinnen dieser Zeit
historische Ereignisse

Nach dem ersten Weltkrieg markierte vor allem das Frauenwahlrecht einen bedeutenden Schritt in der Frauenbewegung. Die Möglichkeiten für berufliche Laufbahnen von Frauen stiegen. Im nachkriegsbedingt boomendem Wohnungsbau wirkten Architektinnen vor allem im Umbau und Innenausbau mit.

Frauenwahlrecht

Nach dem ersten Weltkrieg wurde in einigen Ländern das Frauenwahlrecht eingeführt, was einen großen Schritt in der Emanzipation der Frau bedeutete. Dadurch öffneten immer mehr Universitäten ihre Studiengänge auch für Frauen, darunter auch in einigen Ländern das Architekturstudium. 

Geschlechterkampf

Damit konnten Architektinnen erstmals in diesem männlich dominierten Berufsfeld Fuß fassen. Dies führte jedoch zu gesellschaftlichem Misstrauen und Widerstand der männlichen Architekten. Sie achteten auf die Aufrechterhaltung der Hierarchie von männlicher Führung  und assistierenden Frauen. Die Arbeit der Architektinnen blieb auf schöpferische Tätigkeiten und hauswirtschaftliche Inhalte beschränkt. Vor allem bei Architekten-Paaren wurde die Autorenschaft an Werken den Männern zugeschrieben und die Leistungen der Frauen meist verschwiegen. Die Emanzipation und Erwerbstätigkeit von Frauen blieb ein heikles Thema.

Wohnungsbau als wichtiges Betätigungsfeld

Trotz des Widerstandes der Architekten konnten Architektinnen in einigen Bereichen der Architektur reüssieren, vor allem im Wohnungsbau. Allerdings war der großvolumige, kommunale Wohnungsneubau in Wien eindeutig Männern vorbehalten. So planten über 190 Architekten aber nur 2 Architektinnen, Ella Briggs-Baumfeld und Margarete Schütte- Lihotzky, die Gemeindebauten des Roten Wien. Architektinnen waren vielfach in den weniger prestigeträchtigen Bereichen: Siedlungsbau, Einfamilienhaus, Innenausbau tätig. Kompetenz wurde ihnen in der Modernisierung und Erleichterung des Alltags im Haushalt zugeschrieben.

 

Weiterführendes

Artikel: Architektur. Weiblich.

Artikel: Neue Zürcher Zeitung: 1918 – die Zukunft wird weiblicher

Artikel: FRAU ARCHITEKT?, Mary Pepchinski, Köln, 2018