Vom 16. Mai bis 15. Juni 2019 wurde die “Plattform für Streitreden” als Kooperationsprojekt der TU Wien mit der Kunst im öffentlichen Raum GmbH realisiert.

“Plattform für Streitreden” eine Initiative der TU Wien | © Laura Farmwald, Institut f. Kunst u. Gestaltung TU Wien

Im Rahmen von “100 Jahre Frauenstudium” an der TU Wien, dessen Jubiläum mit dem 100-jährigen Jubiläum des Frauenwahlrechts in Österreich zusammenfiel, wurde im Jahr 2019 die “Plattform für Streitreden” als Kooperationsprojekt der TU Wien mit Kunst im öffentlichen Raum GmbH realisiert. Anlässlich dessen wurde ein Programm aus Vorträgen, Reden und Performances geboten.

Veraltete Strukturen

Welches neue Denken und Handeln braucht die Gesellschaft, um verkrustete Machtstrukturen aufzubrechen und damit (wieder) neue gemeinschaftliche Werte zu etablieren? Was kann “weibliches Denken und Handeln” (unabhängig vom Geschlecht) dazu beitragen? Braucht es eine neue Form von Feminismus? Dazu wurden namhafte Persönlichkeiten verschiedener Generationen und Hintergründe eingeladen, die Plattform für Reden, (Musik-)Performances und diverse experimentelle Formate zu nutzen. Als Plattform im öffentlichen Raum sollten die Reden und Performances auch eine neue Kultur des Zuhörens erschaffen.

Performance

Einen wichtigen Programmpunkt bildeten die in regelmäßigen Abständen aufgeführten Performances der Studentinnen Simona Durovic, Chryssoula Koutsa, Nina Wohlfahrt, Yoko Rödel u. a. mit dem Titel “Vertrocknetes Rosa, Neidisches Gelb, Bleiernes Schwarz.” Ausgangspunkte des Projekts waren das Korsett als Objekt und Metapher für die Unterdrückung der Frau sowie das “Triadische Ballett” von Oskar Schlemmer (1912). Die ursprünglichen Farbzuordnungen der Figuren (festliches Weiß/Rosa, burleskes Gelb und bleiernes Schwarz) erfuhren nun im öffentlichen Raum zwischen Eingang der TU Wien und Resseldenkmal eine neue Interpretation durch Performances, welche die heutige Rolle der Frau sowie aktuelle “Korsette” der Gesellschaft hinterfragen.

Laut gedacht

Das reichhaltige Programm sowie der prominente Ort, direkt vor dem Haupteingang der TU Wien, eröffneten neue Diskussionen zum Thema Feminismus. Sowohl Studierende als auch andere Passant*innenn und touristische Besucher*innen wurden aufgrund der Position und der provokativen Inhalte dazu eingeladen einen Moment der Ruhe innerhalb eines pulsierenden Ortes einzunehmen. Für Aufmerksamkeit sorgte auch die Requisite, welche aus einer übergroßen Torte bestand. Obgleich der beschränkten Dauer, ließen sowohl der prominente Ort als auch die provokanten Inhalte die Veranstaltung zu einem weitreichenden Event von historischer Strahlkraft.

Weiterführendes:

Plattform für Streitreden” auf der Homepage des Instituts für Kunst und Gestaltung 1 der TU Wien

“Plattform für Streitreden” auf der KÖR Homepage

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