Manuskript zum Vortrag  Fernuniversität Hagen

Die Partizipation von Frauen an der Architektur

Dörhöfer berichtet von der Entwicklung von Architektinnen im 20. Jahrhundert.  Beginnend von den ersten vereinzelten Pionierinnen bis zu einem Frauenanteil von 45% unter Architekturstudierenden, deren Anteil sich in der Praxis allerdings deutlich verringert.

Der Berliner Architekturführer „Neue Architektur, Berlin 1990 – 2000“ listet 769 Projekte auf. Nur 16,4% entstanden unter Beteiligung von Architektinnen , nur 1,3% stammen von Architektinnen, die allein firmieren.

Dörhöfers Forschungsergebnisse über die Pionierinnen in der Architektur zeigen, dass die Wahrnehmung der Werke von Architektinnen nicht der Realität entsprechen. Ihr Werk ist viel umfangreicher, als es erscheint. Dabei weist sie darauf hin, dass es nicht um die Qualität oder den innovativen Wert geht, sondern es eine Frage des Interesses und der Konnotationen, die mit dem weiblichen Geschlecht verbunden werden.

„Neben den individuellen Demütigungen und beruflichen Behinderungen der Pionierinnen durch diese Zuschreibungen und Einordnungen ist das allgemeine gesellschaftliche Bild, das dadurch gezeichnet wurde, von tiefer und langfristiger Wirkung.“

Das Bild der Architektin

Bei der Wahrnehmung des Bild der Architektin, dass wir heute haben, so Dörhöfer geht es viel um seine Rezeption in der Vergangenheit, die langfristig nachwirkt.

Noch bevor Frauen zum Architekturstudium zugelassen wurden, wurde ihnen von damals renommierten Kunstkritikern abgesprochen, die Fähigkeit die Materie Architektur angemessen beherrschen zu können.

Mit ihrem Eintritt in den Architekturberuf folgten sofort  geschlechterspezifische, extrinsische Zuschreibungen die sich angeblich auf die fachliche Kompetenz auswirken würden.

Quelle:

https://www.fernuni-hagen.de/gleichstellung/docs/hefte/doerhoefer.pdf

Dörhöfer, Kerstin: Genderaspekte in der Architektur, Frauenvorträge an der Fernuniversität Hagen, 2009

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