- Deutschland
- *1933
„Natürlich ist es am Anfang schwer, ja und auch später noch, wenn man also schon längst „seinen Mann steht“. Da kommen dann junge Schnösel, die glauben, sie wissen alles besser und meinen, der werden wir es mal zeigen. Und da muss man selbst Stehvermögen haben und an sich selbst glauben.“ – Iris Dullin-Grund
Biographie
Iris Dullin-Grund arbeitete nach ihrem Architekturstudium, dass sie 1957 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee beendete, im Büro Hermann Henselmann´s. 1961 gewann Iris Dullin-Grund einen Wettbewerb für das „Haus der Kultur und Bildung“ welches kurz darauf gebaut wurde. 1970 übernahm sie die Position der Stadtarchitektin von Neubrandenburg, die höchste Stelle, die in der DDR besetzt werden konnte. So prägte sie entscheidend das Stadtbild im Sinne der sozialistischen Moderne. Bei den Wohnquartieren, die sie projektierte, berücksichtigte sie den Alltag von Müttern und Kindern besonders. 1980 wurde sie Mitglied im wissenschaftlichen Rat der deutschen Bauakademie.
Iris Dullin-Grund fand in der Öffentlichkeit viel Beachtung. Sie wurde in den Medien der DDR und teilweise auch der Bundesrepublik als emanzipierte, beruflich erfolgreiche und selbstbewusste Frau (mit Familie) in verantwortlicher Position dargestellt. Gemessen an ihrer medialen Präsenz war Dullin-Grund wohl sogar die DDR-Architektin schlechthin.
Nach der Wiedervereinigung war sie 20 Jahre lang selbstständige Architektin in Berlin sowie zeitweise in Südfrankreich.
Werkauswahl
- Hauses der Kultur und Bildung (Kulturfinger) in Neubrandenburg, 1961
- Erster WBS-70-Block in Neubrandenburg, 1973
- Das Hotel Domäne Neu Gaarz
Weiterführendes
Engler, H. (2016). Between state socialist emancipation and professional desire: Women architects in the German Democratic Republic, 1949-1990. in M. Pepchinski, & M. Simon (Hrsg.), Ideological Equals: Women Architects in Socialist Europe 1945-1990. (1. publ. Aufl., S. 7-19). Abingdon [u.a.]: Routledge.
jeder m² du, das Plattenportal, Iris Dullin-Grund
Artikel: Bauwelt, Die großen Unbekannten – Architektinnen der DDR, Scheffler, Tanja, Dresden