Biographie
Dorothea Tscheschner kam als Tochter des Stadtbaurat-Architekten Walter Tscheschner zur Welt. 1944 schloss sie die Oberschule Brieg ab. Kurz darauf wurde sie zum Panzergrabenbau für die Wehrmacht herangezogen. 1946 bis 1947 geriet sie in polnische und sowjetische Zwangsarbeiterlager und floh mit ihren Eltern nach Chemnitz. Anschließend lebte sie bis 1948 im Flüchtlingslager Hoyerswerda und Chemnitz.

1948 bis 1949 machte sie eine Ausbildung zur Bau- und Möbeltischlerin, diese ermöglichte ihr das Studium an der Technischen Akademie Chemnitz, welches sie 1952 abschloss. Anschließend wurde sie an der Baufachschule Görlitz, als erste Frau in Ihrem Studiengang aufgenommen. Nach Ihrem Abschluss studierte sie an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar, bis sie 1956 als Dipl.-Ing. für Architektur abschloss. 1956 arbeitete sie als Architektin im Entwurfsbüro  der Stadt Gera für Hochbau. 1957 bis 1959 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Georg Funk am Lehrstuhl für Städtebau der TU Dresden. 1958 gewann sie den ersten Preis beim Wettbewerb Magdeburg-Nord im Kollektiv G. Funk.

Sie lernte den stellvertretenden Chefarchitekten Berlins Erhardt Gißke bei verschiedenen Wettbewerben kennen. Darauf hin war sie von 1959 bis 1974 Mitarbeiterin im Städtebaukollektiv der Abteilung Städtebau und Architektur des Magistrats von Berlin unter Erhardt Gißke. Sie war unter der Leitung von Joachim Näther und in Zusammenarbeit mit Peter Schweizer an Entwürfen der Neugestaltung des Ost-Berliner Stadtzentrums am städtebaulichen Rahmenplan des Stadtbauamtes in mehreren Projekten beteiligt. 

1961 bis 1990 war Dorothea Tscheschner korrespondierendes Mitglied der Bauakademie der DDR und sie wurde 1971 zum Dr.-Ingenieur an der HAB Weimar promoviert. 

1974 bis 1990 war sie Mitarbeiterin im Bezirksbauamt Berlin mit Schwerpunkt für die Entwicklung von Typengebäuden für Wohngebiete. Nach ihrer Pensionierung 1990 arbeitete sie als Bauschätzerin für die Feuersozietät Berlin und erstellte Gutachten zur Bauschätzung für den Berliner Dom, das Brandenburger Tor und die Charitékliniken. Außerdem arbeitete sie als freischaffende Bauhistorikerin und Publizistin zum Thema Architektur.

Werkauswahl

 Zusammenarbeit mit Peter Schweizer

  • Projekt Städtebauliche Konzeption Unter den Linden Berlin
  • Projekt Städtebauliche Konzeption Marx-Engels-Platz Berlin
  • Projekt Städtebauliche Konzeption Alexanderplatz Berlin
  • Projekt Städtebauliche Konzeption Leipziger Straße Berlin

Wettbewerbe

  • Wettbewerb Magdeburg-Nord, im Kollektiv Georg Funk, 1. Preis, 1958 
  • Wettbewerb Thälmann-Platz Halle (Saale), mit Peter Schweizer, 1962
  • Wettbewerb Stadtzentrum Sofia, im Kollektiv Peter Schweizer, 1963
  • Aufforderungswettbewerb Alexanderplatz, 1. Preis, 1964
  • Aufforderungswettbewerb Leninplatz, (Leitung Hermann Henselmann), 1. Preis, 1967

Weiterführendes

Wikipedia, Dorothea Tscheschner

Bundesstiftung Aufarbeitung, Biographische Datenbanken, Dorothea Tscheschner

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