Biographie

Berta Rahm studierte ab 1929 als eine der ersten Schweizer Architektinnen, an der ETH in Zürich. 1934 machte sie ihr Diplom bei Otto Rudolf Salvisberg. Sie arbeitete in Hallau, in Flims (bei Rudolf Olgiati) und in Zürich, dort machte sie sich 1940 selbständig. Durch ihre Studienreisen in die Niederlande und nach Skandinavien wurde sie bei ihren nachfolgenden Werken von der dortigen Architektur beeinflusst.

Die Realisation des SAFFA-Clubhaus gehört zu ihrem bekanntesten Werk. Als Annexbau des Club Pavillons waren in ihm, neben einer Garderobe und Toiletten, auch ein Leseraum für Journalist*innen untergebracht. Die kantonale Denkmalpflege hat den Bau nun fotografisch dokumentiert. Da es sich dabei aber nicht um ein Schutzobjekt handelt, kann die Fachstelle dem Abbruch nicht entgegenwirken.

Als engagierte Feministin repräsentierte Berta Rahm die Schweiz 1963 bei der Gründung der “Union Internationale des Femmes Architectes” in Paris. Obwohl sie an zahlreichen Wettbewerben teilnahm und auch prämiert wurde, erhielt sie nie einen öffentlichen Auftrag. Nachdem ihr wiederholt Baubewilligungen verweigert wurden, gab sie 1966 ihren Beruf auf und gründete 1973 in Zürich den Ala-Verlag. Der Verlag spezialisierte sich auf den Neudruck und die Verbreitung feministischer Werke, dieser wurde im Jahre 2000 eingestellt. Berta Rahm war außerdem Mitglied des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins und des Bunds Schweizerischer Frauenorganisationen.

Werkauswahl          

  • Ferienhäuser in Hohfluh und Hasliberg, 1940
  • Musterhof in Hallau, 1951
  • Ausstellungspavillon der SAFFA, Zürich-Wollishofen, 1958
  • Ferienhaus Laueli in Hohfluh am Hasliberg, 1940
  • Offenstall und Umbau Wohnhaus Nägeliseehof, Hallau, 1951
  • Wohnhaus, Wilchingen, 1958
  • Annexbau Club Pavillon, SAFFA, Zürich, 1958
  • Umbau Wohnhaus, Gächlingen, 1959
  • Dr. Hess Haus, Zollikerberg, 1964

Weiterführendes

Artikel: Die Frauen waren tüchtig, die Geometrie der Architektur stark, doch es reichte nicht, NZZ, Sabine von Fischer, Schweiz, 8.3.2020

Blogartikel der kantonalen Denkmalpflege Zürich: Einer der letzten Bauzeugen der SAFFA 1958, Pietro Wallnöfer, Schweiz, 23.03.2020

Website: Homepage für die Rettung des SAFFA-Pavillons, Schweiz

Buch: I. Rucki, D. Huber (Hg.), Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert, 1998, 432

Beitrag Berta Rahm in: Historisches Lexikon der Schweiz; Eveline Lang Jakob

Gegen das Vergessen: Berta Rahms «Saffa»-Pavillon von 1958 retten; Elias Baumgarten, 2020

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