Vom 22. bis 23. Juni 2017 lud “reSITE!” zu einer Konferenz zu dem Thema “Invisible City” ein. Unter den geladenen Gästen fanden sich zahlreiche Frauen, welche Ihre Ideen für eine urbanisierte Welt propagierten.
Jean L. Missika in der Diskussion mit Linda Bartosova | © Thomas Princ
Zu dem vielfältigen Programm zählten zahlreiche Events und Aktionen, Vorträge sowie ein Podcast, welche sich mit den Möglichkeiten einer nachhaltigen Stadtentwicklung auseinandersetzen. Unter den 54 Vortragenden waren etwa 60% Frauen aus verschiedenen Positionen und Berufsfeldern vertreten. – Eine Quote, die in diesem männlich dominierten Gebiet immer noch auffallend hoch ist, besonders bei öffentlichen Events. Vertreten waren Teilnehmerinnen aus der Politik, Architektur, Stadtplanung und Datenanalyse, die über die unsichtbare Infrastruktur von Städten und ihre Bedeutung für deren zukünftige Entwicklung diskutierten. Ein Großteil des reSITE Teams ist ebenfalls weiblich und auch Gründer Martin Barry betont “The future city is female”.
Fokus Bildungsbau
An der dreitägigen Konferenz nahm unter anderem die zweite weibliche Pritzker-Preisträgerin Kazuyo Sejima von dem Architekturbüro SANAA teil. Sie sprach über ihren aktuellen Fokus auf Kultur- und Bildungsbauten und deren Funktion als nahezu unsichtbare Elemente im menschlichen Alltag. Außerdem sprachen die Landschaftsarchitektin Kathryn Gustafson, die bekannt ist für Entwürfe die sich nahtlos in die Umgebung, Kultur und das Klima eines Ortes einbinden, sowie Caroline Bos, Mitbegründerin des Amsterdamer Büros UNStudio, das sich auf große Bahn- und Mobilitätszentren, den Knotenpunkten eines Stadtnetzwerks, spezialisiert hat. Aus dem Bereich der Politik waren Prags Bürgermeisterin Adriana Krnácová, Marlena Happach, oberste Stadtplanerin von Warschau und Martina Ableidinger, die Leiterin der Wiener Abteilung für Abfallmanagement, vertreten.
Diskussionen rund um das Thema Frauen im Urbanismus | © Thomas Princ
Event mit Tragweite
Laut der reSITE Website hatte die Konferenz 1080 Besucher*innen aus über 30 Länder. Damit hat die bereits siebte internationale Veranstaltung der Organisation Menschen weit über Prag und Tschechien hinaus erreicht. – Zumal die drei Tage gut dokumentiert und heute noch über das Internet zugänglich sind. So kann ein Großteil der Beiträge online auf dem reSITE YouTube-Kanal nachgeschaut und auch das Programm kann noch eingesehen werden. Angenehm ist außerdem, wie bewusst und doch selbstverständlich so viele Frauen aufgetreten sind, ohne jedoch die Bedeutung von Frauen in der Gestaltung unserer Umgebung zum eigentlichen Thema werden zu lassen. Die Expertise der Teilnehmerinnen hat für sich selbst gesprochen.
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