Nur selten wird in Abhandlungen und Erzählungen über das 1919 in Weimar eröffnete Staatliche Bauhaus auf die Frauen, die dort wirkten – und ihren maßgeblichen Anteil am Erfolg der berühmten Kunstschule – hingewiesen. Der im Kulturprogramm verschiedener TV-Sender gezeigte und 2019 mit dem Juliane-Bartel-Medienpreis ausgezeichnete Dokumentarfilm der Regisseurin Susanne Radelhof widmet sich den in der Geschichtsschreibung des Bauhauses lange Zeit unterschätzen und oftmals unterschlagenen Bauhausfrauen. Hauptdarstellerinnen sind das Multitalent Friedl Dicker, die Textildesignerin Gunta Stölzl und die Designerin Alma Buscher.
Über noch nie gesehenes Archivmaterial wie Originalfotografien und Aufnahmen, Tagebucheinträge und Gespräche mit Nachfahr*innen und Bauhauskenner*innen, wird der/die Zusehende in das Leben und Wirken dieser starken visionären Frauen am Bauhaus gezogen. Der Film erzählt, wie sie mit dem Versprechen auf ein modernes, befreites Leben ans Bauhaus kamen und dabei schnell von den vorherrschenden Rollenbildern unterdrückt und in die zweite Reihe verdrängt wurden. Dabei leistet die Dokumentation einen wichtigen Beitrag die Wahrnehmung des Bauhauses im kollektiven Gedächtnis um die weiblichen Verdienste zu ergänzen.
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