“Anstatt von Frauen zu verlangen das Spiel der Männer mitzuspielen, sollten wir einfach andere Fragen stellen”

Ingalill Wahlroos-Ritter

Unsere gebaute Umwelt wird zu mehr als 50% von Frauen benutzt. Jedoch fast ausschließlich Männer sind in Entscheidungspositionen von Planung und Gestaltung. Durch die Exklusion von Planerinnen, die ein strukturelles Problem in der Planungsbranche ist, geht viel Diversität in den Planungsprozessen verloren. 

Die Erhöhung des Frauenanteils in jedem Bereich der Planung, vor allem aber in Entscheidungspositionen, bringt jedenfalls Vorteile für alle Nutzer*innen der gebauten Umwelt. „Mit ihren Erfahrungen, Wahrnehmungen und Interessen können Frauen oft über die reine Männerperspektive hinausgehen und neue Fragen stellen, die zur Verbesserung der Lebensumwelt für alle beitragen“, formulierte Architekturtheoretiker Kari Jormakka. Weitere Forderungen aus Studien umfassen, dass die Anliegen von 50% weiblichen Nutzerinnen der gebauten Umwelt adäquat von 50% weiblichen Planerinnen und Entscheidungsträgerinnen erfolgen sollen. Planungsagenden sollen österreichweit gleichwertig in Frauenhänden liegen.

Gender-Mainstreaming Prinzipien und vor allem auch die aktuellen nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen zielen auf Chancengleichheit und eine politisch und rechtlich verankerte Gleichstellung von Frauen hinsichtlich ihrer vollen Teilhabe und Übernahme von Führungspositionen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung ab. In dieser Perspektive steckt auch ein großes Potenzial für gleichberechtigte Strukturen in planenden Professionen und eine Qualitätssteigerung der Planungsergebnisse.

Warum wir immer mehr Frauen brauchen, Kari Jormakka, Wien, 2007.

https://wien.arching.at/fileadmin/user_upload/redakteure_wnb/A_Aktuelles/derPlan_Jahresberichte/8_derPlan_Okt%202007.pdf

Frauen im Architekturberuf, Artikel, John Hill, Zürich (CH), 2015.
Um einige Eindrücke zum gegenwärtigen Stand der Frauen im Architekturberuf zu bekommen, hat John Hill acht Mitgliedsfirmen von World-Architects befragt, deren Inhaberinnen Frauen sind.

Gender Planning: Architektur, die für alle passt, Artikel, Bernadette Redl, (D), 2020.
Es spielt eine Rolle, wer plant. Viele Räume sind von Männern konstruiert. Jedoch gehen Architektinnen in der Regel stärker auf unterschiedliche Bedürfnisse im Alltag ein.


Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *