Vortrag, KTH Architekturslogan
Veränderung muss auf vielen Ebenen gleichzeitig stattfinden, Räume der Möglichkeiten müssen geschaffen und das Lehr-System sollte überdacht werden.
Katja Grillner geht in ihrem Talk auf verschiedene kritische feministische Positionen und Begriffe ein und stellt einige Projekte vor, die vorliegende Missstände in der Praxis beleuchten. Feminismus heißt, so Grillner, zu erkennen, dass es strukturelle Unterschiede in der Gesellschaft gibt, die sich negativ auf die Rechte und Möglichkeiten von Frauen auswirken und sich weiters in kritischer Haltung dafür einzusetzen, diese Hindernisse aufzubrechen.
Woher kommen diese strukturellen Missstände? Wo findet man diese Ungleichheiten? Welche Strategien können wir nutzen, um Änderungen zu erzielen?
Zwar gibt es immer wieder Erfolgsbeispiele und weibliche Pionierinnen wie Zaha Hadid, Lina Bo Bardi, Leonie Geisendorf und Eileen Grey. Die als Ikonen und Referenzen dienenden Architekturen, welche an Universitäten und in der Praxis gelehrt und verwendet werden, stammen jedoch überwiegend aus Männerhand. Traditionelle ästhetische Werte und strukturelles Korsett werden (wenn auch unbewusst) mitentworfen.
Architektur als Sozialingenieur
Die Vortragende geht auf etliche feministischen Positionen ein und untersucht beispielsweise, wie die Gesellschaft auf einer Struktur und Politik aufbaut, die Männer ökonomisch, politisch, physisch als auch sexuell vor dem anderen Geschlecht begünstigt. Was persönlich sei, sei auch politisch, so Grillner. Die Arbeit an einer Veränderung müsste dabei auf unterschiedlichsten Ebenen zeitgleich stattfinden und andere dominierende Systeme der Unterdrückung berücksichtigen. Die Architektur wirkt dabei insofern als Sozialingenieur, als sie geschlechtliche Normen und Machtverhältnisse baulich und somit real reproduziert.
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