Die Architektinnen

Garagentore, die sich für tiefe Stimmen öffnen und für hohe Stimmen unbeweglich bleiben, Medikamente, die bei Frauen weniger erfolgreich wirken als bei Männern, Handy Apps, die nur heterosexuelles Begehren kennen – die Auflistung von Beispielen unzulänglicher Innovationen lässt sich lange fortsetzen. Der gemeinsame Nenner: das Fehlen eines gendersensiblen Forschungsansatzes.

GEECCO

Frauen sind in der Forschung an der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien stark unterrepräsentiert. Dieses markante Ungleichgewicht wird bei Betrachtung der Anteile von Frauen an der Projektleitung noch eindrücklicher ersichtlich: Im März 2020 stellten Frauen nur ca. 27% der Leitung von laufenden Forschungsprojekten. Dies verdeutlicht, dass Frauen wesentlich seltener Forschungsgelder als ihre männlichen Kollegen bewilligt bekommen und eine Führungsposition innerhalb des Projektteams erhalten. Zudem gab es in den letzten Jahren bis auf wenige Ausnahmen wie das Projekt „Plattform für Streitreden“ kaum Forschungsteams, die sich mit genderspezifischen Inhalten beschäftigten, was den niedrigen Stellenwert dieser Themen in Bezug auf die Vergabe von Forschungsgeldern unterstreicht.

Mit Statistiken und Analysen der Vergaben von Forschungsgeldern wird die aktuelle Situation untersucht. Es wird dargelegt, welchen Eindruck die derzeitige Lage an Forscherinnen an der TU Wien vermittelt und ein Anstoß für die Setzung von Maßnahmen zu ihrer Verbesserung gegeben werden.