“Frauen argumentieren, dass sie sich der Definition der Frauenrolle des Architekturberufes auf zwei Arten widersetzen: durch ihre geplanten Gebäude und durch ihre Berufswahl.”
-Sherry Ahrentzen, The spaces between the studs, 2003
Seit dem ersten Eintreten von Frauen in die Architekturprofession Anfang des 20. Jahrhunderts hat sich deren Anteil, Akzeptanz, Verantwortung und Einflussnahme verbessert. Allerdings sind wir von einer gleichberechtigten Vertretung noch weit entfernt, die eine wichtige Rolle in den Entscheidungen zur Gestaltung der gebauten Umwelt spielt..
Trotz über 50% Frauenanteil unter Architekturstudiumsabsolvent*innen sind in der Architekturpraxis nur ca. 30% tätig, unter den selbständigen Architektinnen beträgt der Frauenanteil international nur ca. 20%. Damit liegt eine klare Unterrepräsentation vor.Strukturelle Unterschiede in der Gesellschaft, wirken sich negativ auf Rechte und Möglichkeiten von Frauen aus und stehen damit dem Wandel der Rolle der Frau zur gleichberechtigten Gestalterin von Kultur- und Architekturproduktion im Weg.
Welche Theorien und Strategien dienen uns, um gesellschaftliche und strukturelle Veränderung zu bewirken und inwiefern baut das soziopolitische System eine Gesellschafts- und Bürostruktur auf, die Architekten eine ökonomische, politische, und physische Vormacht gegenüber ihren weiblichen Kolleginnen erlauben?
Architektinnen, Planerinnen und Soziologinnen weisen auf Missstände im Berufsumfeld hin, und kritisieren die Geschichtsschreibung vergangener und gegenwärtiger Architektur-Kultur, sowie die Bedeutung der Frau im aktuellen Architekturdiskurs. Sie fordern eine strukturelle Neuordnung in Lehre und Praxis, um eine Gleichstellung der Frau im Architekturberuf zu etablieren.
“Der implizite Sexismus in den Praxisstandards der Architektur sollte nicht überraschen, wenn man bedenkt, dass der Beruf schon immer von Männern dominiert wurde”
-Lance Hosey, Hidden Lines: Gender, Race, and the Body in Graphic Standards, 2001